Projekthintergrund

Hier finden Sie Hintergrundinformationen zu dem Konzept und der Entstehung dieser Website.

Wer hat das Projekt mitgestaltet?

Diese Website ist innerhalb einer Semester-Veranstaltung mit dem Namen ‘digitale Erinnerungsräume’ an der Hochschule der Medien in Stuttgart entstanden. 13 Studierende haben gemeinsam mit zwei Dozent:innen das Konzept und die Umsetzung erarbeitet. Unterstützung haben wir dabei durch den Verein “Aufarbeitung Kinderverschickung Baden-Württemberg e.V.”, sowie zahlreiche ehemalige Verschickungskinder und andere Betroffene, erhalten.

Wer ist die Zielgruppe?

Ziel des Projektes war es Aufmerksamkeit für das Thema der Kinderverschickungen zu generieren. Das Projekt richtet sich deshalb primär an Personen die erstmalig oder erst vor kurzem mit dem Thema in Berührung kamen. Unser Anspruch ist es jedoch auch Personen, die in ihrer persönlichen Geschichte von dem Thema Kinderverschickung betroffen sind anzusprechen und ihnen einen Erinnerungsraum zu schaffen.

Wieso werden Story und Informationen getrennt?

Da unsere Zielgruppe sich aus zwei sehr unterschiedliche Personengruppen mit unterschiedlichen Ansprüchen an solch ein Projekt zusammensetzt, haben wir eine Aufteilung in Informationen und Storyline gewählt.

Innerhalb des Story-Teils ging es darum, eine Geschichte zu erzählen, die den Personen mit wenig Hintergrundwissen einen emotionalen Einstieg in die Thematik ermöglicht. Diese fiktive Geschichte wurde anhand von historischen Fakten und unseren Erkenntnissen aus den zahlreichen Interviews mit Betroffenen der Kinderverschickung geschrieben (dieser Punkt wird unter “Wie sind die Inhalte zusammen gekommen?” näher erläutert).

Hierbei wurden Erlebnisse von über zwanzig Personen aus verschiedenen Dekaden und mit verschieden gefärbten Erinnerungen an ihre Zeit vor, in und nach der Verschickung verwendet. Uns ist daher klar, dass nicht alle Erlebnisse der Hauptperson, sowie alle Teile der Darstellung in jede Zeit passen oder auf die zahlreichen verschiedenen geografischen Gegebenheiten der Heime übertragbar sind.

Die historischen Informationen haben wir in einer ausführlichen Recherche mit Material aus der damaligen und der heutigen Zeit zusammengetragen und für diese Website in Texte gefasst. Bei diesem Teil finden Sie auch Quellenangaben oder Weiterführende Links in den einzelnen Infokarten zu finden. Hierbei war es uns wichtig, eine möglichst objektive Darstellung der Rahmenbedingungen zu liefern und Anknüpfungspunkte für eine individuelle weiterführende Auseinandersetzung zu bieten.

Wie sind die Inhalte zusammen gekommen?

Die Story des fiktiven Verschickungskindes “Fritzi” wurde aus zahlreichen Interviews, die wir im Laufe des Semesters mit Betroffenen geführt haben, zusammengetragen. Hierbei haben einzelne Studierende mit Betroffenen Personen gesprochen, diese Interviews anschließend transkribiert oder die wesentlichen Informationen für die anderen Kursteilnehmer:innen bereitgestellt. Aus diesen Bestandteilen entstand eine Geschichte, die wir immer wieder auf ihre Konsistenz hin überprüft haben.

Aus diesen Interviews stammen auch die Zitate, die Sie bei den einzelnen Stationen lesen können.

Die objektiven Informationen im Info-Teil der einzelnen Stationskarten sind durch eine ausführliche Recherche mit Material aus der damaligen und der heutigen Zeit zusammengetragen worden.

Warum gerade Fritzi?

Bei der Gestaltung und Beschreibung von Fritzi war es uns ein Anliegen, einen Charakter zu schaffen, mit dem sich möglichst viele Menschen identifizieren können. Deswegen ist Fritzi bewusst geschlechtsneutral gestaltet und es werden auch keine expliziten Jahreszahlen genannt.

Warum wurde diese Gestaltung für die Website gewählt?

Die visuelle Darstellung ist im Stil einer Kinderzeichnung gehalten. Sie stellt Fritzis illustratives Tagebuch dar. Aufgrund ihrer Gefühlslage und der Erinnerung an die Zeit im Kurheim wird Fritzi nur alleine gezeigt und die Färbung der Zeichnungen in einem kühlen Blau gehalten. Die Zeichnungen haben keinen absoluten Anspruch auf historische Korrektheit sondern sollen vielmehr eine emotionale Realität zeigen. Im Vordergrund stand der Gedanke, Fritzis Blick aus Kinderaugen auf die Dinge und das Erlebte zu zeigen.

Als Schrift wurde die “Special Elite” gewählt, da sie mit ihrem Schreibmaschinen-Look das Schreiben einer “virtuellen Akte” unterstreicht.

Für die Fließtexte haben wir uns mit der “Open Sans” für eine neutrale Schrift entschieden, welche die Lesbarkeit der Texte unterstützt und mit ihrem nüchternen Charakter nicht von dem Inhalt ablenkt.

Die verwendete Farbpalette setzt sich aus drei Hauptfarben zusammen:

  • Blau: kühl, ruhig, seriös, ernst, grenzt an Violett
  • Orange: Komplementärfarbe zu Blau, wird für Interaktionselemente verwendet
  • Beige: drückt Wärme aus, wirkt so auch nochmal komplementär zu blau